Adressbuch(1880) - Weinstraße

Adressbuch - 1880

Beschreibung:

Erinnert an die älteste Zeit der Stadt, in welcher zu München noch der Weinhandel blühte, im 14. Jahrhundert und noch später ein öffentlicher Weinmarkt gehalten wurde und sich in der Dienergasse der „Weinstadel“ befand (im dermaligen Cafe „zur Stadt Wien“ Hais Nr. 20), zur Niederlage für die unter dem  Reise feilgebotenen Weine. Eine Urkunde von 1146 scheint schon auf eine Weinschenkgerechtigkeit hinzudeuten. Aus einem anderen Dokumente von 1385 erhellt, welche Sorten einheimische und ausländische Weine damals in München getrunkern wurden; von letzteren erhoben die gemeinschaftlich regierenden Herzöge Stephan III., Friedrich I. und Johann ein Umgeld (eine Steuer). Auch gab es eigene städtische „Weinverkoster“. Bei dem damals wohl weniger denn heute heiklen Gameb unserer Vorfahren wurden 1433 sogar 600 Fuder bayerischen Landweines bis nach Regensburg verfrachtet. Ein geistlicher Spaßmacher nannte dieses altbayerische Marktgut aus Landshut und Dingolfings Umgebung im Gegensatze der lacrimae Christi witzig lacrimae Petri, weil in der Schrift /Lukas XXII, 62) steht: „Und Petrus ... weinte bitterlich“.


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{Karl Stankewitz}