Rambaldi(1894) - Heßstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 262. Heßstraße. Verbindet, an der Nordseite der neuen Pinakothek entlang laufend, die Barer- mit der Schleißheimerstraße und wird hiebei von der Arcis-, Louisen-, Augusten- und Schwindstraße geschnitten. Heß ist der Name einer berühmten Künstlerfamilie, welche, von Düsseldorf stammend in München ihre künstlerische Thätigkeit entfaltete. Der Vater Karl Heß, ein vorzüglicher Kupferstecher wurde von König Max Josef I. 1806 bei Verlegung der Düsseldorfer Gallerie und Akademie nach München als Hofkupferstecher und Akademieprofessor hieher berufen, wo er nach unermüdlicher Thätigkeit 1828 starb. Die Straße erhielt ihren Namen zur Erinnerung an Peter von Heß, einen ausgezeichneten Schlachten- und Genremaler, geb. zu Düsseldorf 29. Juli 1792, gest. zu München 4. April 1871 und zur Erinnerung an Heinrich von Heß, den Bruder des vorigen, geb. zu Düsseldorf 19. April 1798, gest. zu München 30. März 1863, einen berühmten Historien- und Freskoinaler. Von ersterem ist namentlich das Gemälde der Schlacht bei Arcis-sur-Aube(s. Areisstraße) berühmt, ferner besitzt die neue Pinakothek 16 Bilder, von denen die Schlacht bei Austerlitz, der Einzug des Königs Otto in Athen und in Nauplia, sowie die in Oel gemalten Skizzen zu den Darstellungen aus dem griechischen Befreiungskampfe, welche von Nilson in den Arkaden des K. Hofgartens al fresco ausgeführt wurden, Erwähnung verdienen; des letzteren Andenken erhalten die Wandbilder der Allerheiligen·Hof- kirche und der Basilika Auch von ihm besitzt die neue Pinakothek mehrere Gemälde. Der jüngste Bruder Karl, geb. 1801 zu Düsseldorf, gest. 16. November 1874 zu Reichenhall, endlich brachte es als Maler ebenfalls in weiten Kreisen zur Anerkennung; sein Fach waren hauptsächlich ländliche Szenen, besonders aus dem Alpenleben. Die Straße trägt ihren Namen seit Ende 1867 amtlich.


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{Karl Stankewitz}