Rambaldi(1894) - Hübnerstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 284. Hübnerstraße. Zieht parallel und westlich der Volkartstraße in Neuhausen von der Regensburger Eisenbahnlinie zur Dachauerstraße, Zur Erinnerung an den Publizisten Lorenz Hübner *) (Pilotybild 6), geb. 2. August 1753 zu Donauwörth als Sohn eines kurpfalzbayerischen Hauptmanns und Stadtkommandanten, gest. zu München 8. Februar 1807. Nachdem Hübner ein zweijähriges Noviziat bei den Jesuiten durchgemacht hatte, studierte er Rechtswissenschaften, wurde Dr. theologiae, dann zum Weltpriester geweiht und erlangte die Würde eines Akademikers. Als tüchtiger Publizist wirkte Hübner, seit 1779 Herausgeber der Münchener Staatszeitung und der Gelehrten Beiträge. Bei seiner Reduktion zeichnete er sich durch kluge Auswahl und verständige Anordnung des geschichtlichen Stoffes, durch gesällige Mischung des Nützlichen mit dem Angenehmen, durch geistreiche Noten zu geistlosem Texte, noch öfter durch treffenden Witz und sarkastische Laune aus, dabei war der Hauptzug seines Charakters als Gelehrter Redlichkeit, Offenheit nnd Uneigennützigkeit. Doch die Redaktion dieser Zeitschriften allein beschäftigte Hübners stets regen und an fortwährende Thätigkeit gewohnten Geist nicht, er verfaßte unter anderen die topographische Beschreibung der Stadt München, auf welche der statistische Teil folgte. Jm Ganzen betrug die Zahl feiner Schriften 31. Hübners Denkstein befindet sich in der Kirche des südlicheu Friedhofes an deren nördlichen Langseite. Die Straße trägt ihren Namen seit 12. November 1892, resp. 17. April 1893.

*) Vgl. Festreden der bayer. Akademie 1822—25, Jos. Wißmayr über Lorenz Hübner; Wurzbach biographisches Lexikon, Wien 1860.


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{Karl Stankewitz}