Rambaldi(1894) - Platenstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 500. Platenstraße.Zweigt von der Renatastraße in Neuhausen ab und geht in einem halbkreisförmigen Bogen wieder zu derselben zurück. Zur Ehrung des hervorragenden Dichters August Grafen v. Platen-Hallermund, geb. 24. Oktober 1790 zu Ansbach als Sohn des preußischen Oberforstmeisters Grafen Platen. Er erhielt infolge Überganges der fränkischen Fürstentümer an Bayern seit 1806 seine Erziehung in der Kadettenschule zu München, trat 1810,da er sich in die straffe Disziplin nicht fügen konnte, in die Pagerie und 1815 als Lieutenant in das Leibregiment, mit dem er 1815 den Feldzug mitmachte und bis 1817 bei der Okkupationsarmee in Frankreich blieb. Nach der Heimkehr empfand der jugendliche Offzier die Leere des Garnisondaseins und den Drang zu wissenschaftlicher Bildung um so stärker, als sich sein poetisches Talent bereits zu regen begann. Er erhielt Urlaub, um sich in Würzburg und Erlangen Universitatsstudien zu widmen. Am letzteren Orte schloß er sich begeistert an den Philosophen Schelling an, auf Ferienreisen gewann er persönliche Beziehungen zu Goethe. Knebel, Jean Paul, Ruckert, Uhland, G. Schwab, deren Anerkennung sein Selbstgefühl rasch steigerte. 1826 trat Platen eine Reise nach Italien an, weilte in Florenz, Rom und Neapel, und fühlte sich, obwohl er mit Lebenssorgen zu kämpfen hatte, denen eine kleine Pension König Ludwigs l. und ein Jahresgehalt der Cotta’schen Buchhandlung nur unvollkommen abhalfen, in seinen selbstgewählten Leben als »wandernder Rhapsode« frei und glücklich. 1832 kehrte Platen nach Bayern zurück, lebte zwei Winter in Augsburg und München, und ging dann wieder nach Italien zurück, wo er später im Hause seines Gastsreundes Don Mario Landolina zu Syrakus erkrankte und am 5. Dezember 1835 starb. Platen ward im Garten der Villa Landolina bestattet, und sein Grab 1869 mit einem Denkstein geschmückt. Zu Ansbach steht eine Statue des Dichters. Die Straße trägt den Namen seit 6. Oktober, resp. 8. November 1890. In der Ruhmeshalle wurde die von Joh. Halbig modellierte und in Marmor ausgeführte Büste Platens im Mai 1849 aufgestellt.


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{Karl Stankewitz}