Rambaldi(1894) - Wilhelmstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 706. Wilhelmstraße.Verbindet die Ainmüllerstraße, die Hohenzollern- und Kaiserstraße in Schwabing kreuzend, mit der Herzogstraße. Zur Ehrung Sr. Majestät Wilhelm l. Friedrich Ludwig, deutschen Kaisers und Königs von Preußen, geboren am 22. März 1797 zu Berlin als der zweite Sohn Friedrich Wilhelm III und der Königin Luise. Am 1. Januar 1807, in der Unglückszeit nach der Katastrophe von Jena, ward er zum Offizier ernannt. 1814 durfte er, zum Hauptmann ernannt, seinen Vater auf dem Feldzuge in Frankreich begleiten, erwarb sich bei Bar-fur-Aube, 26. Februar, das eiserne, Kreuz und zog 31. März mit in Paris ein. Am 11. Juni 1829. vermählte er sich mit der Prinzessin Auguste von Sachsen-Weimar Nach dem Tode seines Vaters 1840 erhielt er als präsumtiver Thronfolger seines Bruders Friedrich Wilhelm IV. den Titel »Prinz von Preußen« und wurde bald daraus zum General der Infanterie befördert. Am 2. Januar 1861 wurde er nach dem Tode seines Bruders König von Preußen. Im Jahre 1870 übernahm Wilhelm bei Ausbruch des Krieges mit Frankreich den Oberbefehl über die gesamte in Frankreich einrückende Armee, befehligte selbst bei Gravelotte und bei Sedan und leitete vom Oktober 1870 bis März 1871 mit unermüdlicher Arbeitskraft von Versailles aus die militärischen Operationen und die politischen Verhandlungen über die Herstellung des deutschen Reiches. Durch die Kaiserproklamation, welche 18. Januar 1871 im Versailler Schlosse stattfand, nahm Wilhelm für sich und feine Nachfolger zu der Krone Preußen den Titel eines »deutschen Kaisers« an und versprach, »allzeit Mehrer des deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiet nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung.« Seine treue, selbstlose Fürsorge für das Wohl Deutschlands, seine schlichte und doch imponierende, würdevolle Erscheinung verschafften ihm eine Popularität in Deutschland und ein Ansehen in der Welt, wie nie zuvor einem deutschen Herrscher; dies zeigte sich bei seiner goldenen Hochzeit, bei seinem 80jährigen Militärjubiläum (1. Jan. 1887) bei feinem 25 jährigen Regierungsjubiläum (2. Januar 1886) und bei seinem 90. Geburtstag. Schmerzlich getroffen durch die Krankheit seines Sohnes und den Tod seines Enkels des Prinzen Ludwig von Baden, starb Wilhelm nach kurzer Krankheit am 9. März 1888 in Berlin.


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{Karl Stankewitz}