Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Baureferat 1965
Straßenname | Tal |
---|---|
Benennung | vor 1253 Erstnennung |
Plz | 80331 |
Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel | Graggenau |
Rubrik | Geografie |
Lat/Lng | 48.13609 - 11.57878 |
Straßenlänge | 0.453 km |
Thal. Die erste Anlage der Stadt München fand nach dem Gebrauche der alten Zeit auf einem Hügel (um den jetzigen Marienplatz herum) statt, von wo aus die ankommenden Salzzüge, und was sich sonst der Stadt näherte, leicht zu überschauen waren. Der östliche Abhang dieses Hügels neigte sich der Isar zu, und hier entstand bald Haus an Haus, da von der Isarbrücke her die Stadt den größten Verkehr hatte, und hier die beste Gelegenheit zum Erwerbe war. Diese Häuser bildeten später eine förmliche Straße von großer Breite und erhielten wegen ihrer tieferen Lage im Gegensatze zu den um den Marktplatz stehenden Gebäuden den Namen "im Thal" oder schlechthin "Thal". Diese ältesten Häuser gingen aber schon 1327 mit dem hl. Geistspitale (s. Heiliggeiststraße) bei dem großen Stadtbrande in Flammen auf. Durch das Thal zog Kaiser Ludwig nach der siegreichen Schlacht bei Mühldorf in die Stadt ein; denselben Weg kam aber auch 1632 als Bayerns Besieger der Schwedenkönig Gustav Adolph mit seinem Gefolge, nachdem er von Freising auf dem rechten Isarufers gegen München herangerückt war. Ein fröhlicherer Einzug durch´s Thal war für die Münchener wieder der des Kurfürsten Max Emanuel, als derselbe am 23. November 1683 nach der Rettung Wiens aus der Hand der Türken, bei welcher er mit seinen Bayern wacker mitgeholfen hatte, nach München zurückkehrte und erbeutete türkische Fahnen, Waffen, Pferde u. dgl. mitbrachte. Der Name "Thal" erinnert aber auch an den einstigen Weinwirth Jäger daselbst, einen Blutzeugen bayerischer Treue in der zweiten Hälfte der Regierungszeit Max Emanuels. (S. Jägerwirthstraße.)
Da die Isarbrücke die Uesache des Entstehens der Stadt München war, so ist erklärlich, daß die neue Bevölkerung sich dieß- und jenseits des Flusses niederließ. Doch nur wenige hatten sich anfänglich am rechten Isarufer „in der Au“ (s. Auerfeldstraße) Wohnstätten errichtet, die Meisten siedelten sich am linken Ufer an, wo sich eine lange, ebene Strecke westwärts gegen zwei Hügel hinzog, dann hinter diesen wieder weithin sich ringsum ausdehnte (s. Peters- und Frauenplatz). Diese ebene Strecke von der Isar weg bis zum ersten Hügel ist das heutige „Thal“, schon seit ältester Zeit so genannt, theils im Gegensatze zu den bemerkten beider höher gelegenen Punkten, theil im Hinblick auf seine allmähliche Senkung nach dem Flusse zu. Die erste Ausdehnung der alten Stadt geschah ganz naturgemäß vom früheren „unteren“ (dann Thalburg- oder Thalbruck-) Thor in der Richtung gegen die Isar zu. Man kann annehmen, daß schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts das ganze „Thal“, diese breiteste und wohl auch verkehrsreichste Straße Altmünchens, bis zum späteren „unteren“ (dann Isar-) Thor überbaut war, obwohl wir von den meisten ursprünglichen gebäuden um so weniger Kenntnis haben, als das ganze Thal in den großen Stadtbränden von 1327 und 1418 in Flammen aufging, und daher keins der Häuser in seinen gegenwärtigen Bestande über jene Zeit hinaufreicht. Ebenso wissen wir nichts von der Beschaffenheit des ursprünglichen Rathhauses, da alle Urkunden darüber fehlen, und das dermalige Rathhaus erst in weit späterer Zeit (ob nach dem Brande von 1418 oder jenem von 1460 isdt ungewiß) erbaut wurde. Stets bildete das „untere“, seit 1304 „Thalburg“-(Thalbruck-)Thor genannt, den Eingang zum Thal (s. Marienstraße.) Es ist seit den Tagen, in welchen es seinen Thorzweck verloren (etwa 1319 etwa) mit dem alten Rathhause in beiderseitige Verbindung bebracht und hieß dann „Raththurm“, später „Rathhausbogen“, eine Bezeichnung, die jetzt noch manchmal gebraucht wird. Der Theil südlich des Thurmes ist ein Anhängsel von mehreren anfänglich kaum für magisttratische Zwecke errichteten Gebäuden (s. Petersplatz und Gollierstraße). 1670 wurde der Thurm, besonders in seinen oberen Theilen verändert und 1863-64 mit dem früheren Rathhause restauriert. Die jüngste, obschon dem Verkehre noch immer nicht völlig genügende Veränderung, beziehungsweise Erweiterung des letzteren durch Beseitigung der schon 1330 urkundlich erwähnten Brod- und Kaufläden geschah 1877; während der nächsten zwei Jahre bethätigte man styl- und geschmacksvoll den Umbau des der Gemeinde gehörigen, nördlich anstoßenden Hauses. – Das Gebäude Nr. 1 im Thal, vom Volke häufig als vermeindliche Residenz Herzog Heinrichs des Löwen angesehen, war bis 1802 Amtslokal des magistratischen Oberrichters. Das Steinreiels, erst ein Werk des 16. Jahrhunderts, stellt wahrscheinlich keinen Löwen, sondern einen Wolf dar und bezieht sich muthmaßlich auf den Bürger Wolf Röll, dem jenes Haus in der zweiten Hälfte des genannten Jahrhunderts gehörte. Ein anderes bemerkenswertes haus des Thales aus frühester Zeit war das „Bruderschaftshaus der Bäckerknechte“ (s. Hochbrückenstraße). Die im Thale aus alten Tagen noch bestandenen häßlichen Vorbauten der Hufschmiede wurden 1872 entfernt.
Straße | von | Grund | bis | Grund |
---|---|---|---|---|
Tal | vor 1253 | Erstnennung |
Straße | Name | Architekt | Baustil | Jahr |
---|---|---|---|---|
Tal | Kaltenbachtor | 1319 | ||
Tal 4 | Zugehöriges Rückgebäude | |||
Tal 6 | Ehem. Högerbräu | Ostenrieder Max | deutsche Renaissance | 1901 |
Tal 7 | Eckhaus | Heilmann und Littmann | 1903 | |
Tal 8 | Gautsch-Haus | |||
Tal 11 | Merkurbrunnen | Kaufmann Hugo, Thiersch Friedrich von, Bologna Giovanni | 1902 | |
Tal 18 | Eckhaus | Klassizismus | 1800 | |
Tal 19 | Eckhaus | neubarock | 1894 | |
Tal 20 | Eckhaus | neubarock | 1897 | |
Tal 21 | Dürnbräu | Klassizismus | 1828 | |
Tal 24 | Eckhaus | 1857 | ||
Tal 26 | Ehem. Metzgerbräu | |||
Tal 28 | Ehem. Bürgerhaus | |||
Tal 38 | Stattliches Eckhaus | Heilmann und Littmann | deutsche Renaissance | 1901 |
Tal 41 | Torbräu | Hamann Georg | deutsche Renaissance | 1899 |
Tal 43 | Geschäfts- und Mietshaus | deutsche Renaissance | 1900 | |
Tal 50 | Isartor | Gärtner Friedrich von, Neher Bernhard d. J. | 1337 |
Straße | Name | Art | Jahr | Bild |
---|---|---|---|---|
Tal | Altes Rathaus - Ansicht der Ostseite | 0 | ||
Tal | Novemberpogrome 1938 | 0 | ||
Tal | Heinrich der Löwe | Statue | 1863 | |
Tal | Ludwig der Bayer | Statue | 1863 | |
Tal | Bäckerbruderschaftshaus | 0 | ||
Tal | Hammerthaler Hof | 0 | ||
Tal 1 | Löwenrelief | Relief | 0 | |
Tal 8 | Meth-Eck | 0 | ||
Tal 18 | Bäckerbruderschaftshaus | 0 | ||
Tal 18 | Bäckerbruderschaftshaus | 0 | ||
Tal 18 | Bäckerbruderschaftshaus | 0 | ||
Tal 18 | Bäckerbruderschaftshaus | 1873 | ||
Tal 19 | Godene 19 | 0 | ||
Tal 30 | Johann Georg Khidler | 0 | ||
Tal 41 | Gedenktafel - Torbräu | 0 |
Titel | Straße | Standort | Künstler | Jahr | Bild |
---|---|---|---|---|---|
Ludwig der Bayer | Tal | an der Westfront | Knoll Konrad | 1863 | Warning: Undefined property: stdClass::$titel in /var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/strassen/d_strasse.php on line 2450 |
Löwenrelief | Tal 1 | 0 | Warning: Undefined property: stdClass::$titel in /var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/strassen/d_strasse.php on line 2450 | ||
Fischreiher | Tal 12 | Dietz Elmar | 1955 | Warning: Undefined property: stdClass::$titel in /var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/strassen/d_strasse.php on line 2450 | |
Merkurbrunnen | Tal 13 | Thiersch Friedrich von, Kaufmann Hugo | 1902 | Warning: Undefined property: stdClass::$titel in /var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/strassen/d_strasse.php on line 2450 |
Straße | Name | Beruf | von | bis |
---|---|---|---|---|
Tal 38 | Gaststätte Sterneckerbräu |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt