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Quelle: |
Straße Alfred-Jentzsch-Weg
Signatur DE-1992-STRA-40-68a
Archivalie Straßenbenennungen
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Dokument Straßenbenennung Begutachtung
 
DE-1992-STRA-40-68a

LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN
Wiederaufbaureferat (Referat 12)

 

Herrn
Direktor Dr. Schaffer
Stadtarchiv

 

BETREFF:
Straßenbenennung

 

Wir bitten um Durchsioht und Stellungnahme zu nachfolgenden neuen Straßenbeselehnungen, die im Einvernehmen mit den Bezirksausschüssen und Bezirksinspektionen ausgewählt wurden:

Im 28. Stadtbezirk — Moosaoh

Harzstraße — vorgesehene amtliche Erläuterung:
Karl Otto Harz o. Prof. für Botanik und Zoologie. Geb. 28.11.1842 ln Gammertingen gest. 4. Dez. 1906 in München.

Begründung:
Prof. Harz war 52 Jahre am der Tierärztllchen Hochschule in München eine Autorität in der Botanik. Er las auch über Zoologie und Pharmakognosie und hatte einen Lehrauftrag für Physik an der Techn. Hochsehule im München. Prof. Harz ersann eine Methode der Seidenraupenzucht für unser Klima. Für die Goldstickerei entdeckte er wiederum das Verfahren des Mittelalters für nicht sohwärzende Goldfäden. Der Forscher und fruohtbare Fachschrlftsteller erhielt zahlreiche Ehrungen.

 

Im 29. Stadtbezirk - Bogenhaueen

Kaupperweg - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Johann Nepomuk Kaupper, Gründer des Trabergestüts Lindenhof in Daglfing, geb. 24. Mai 1871 in München, gest. 20.3.1929 in Berlin (überführt nach München-Mooeaoh)

Begründung:
Kaupper war der älteste Traberzüchter in Bayern und mit Burgauer und Hermann Gründer des Traber- und Zuchtvereins Daglfing (1902). Kaupper hat den Zuchtverein über 25 Jahre hilfsbereit mit Rat und Tat unterstützt.

Libauer Straße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Libau, Hafenstadt in Kurland, gegründet vom Schwertbrüderorden.

Rominter Straße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Benannt nach der Rominter Heide und ihren mächtigen Wäldern in Ostrpreußen.

Alfred-Jentzsch-Weg — vorgesehene amtliche Erläuterung:
Prof. Dr. Alfred Jentzsch, Geologe, Pionier der Naturdenkmalpflege, geb. 29, März 1850 ln Dresden, gest. 1, Aug. 1925 in Gießen

Begründung:
Prof. Jentzsch gehört zu den großen Ostpreußen; er gilt als der geniale Erforscher des Diluviums und als unmittelbarer Wegbereiter des Naturschutzes. Jentzsch war Direktor der physik.-oekonom. Gesellschaft in Königsberg und Vorstand des preußisch-botanischen Vereins. Er war unermüdlich tätig für den Schutz des Pflauzen- und Tierlebens in Ostpreußen und für die Erhaltung seiner, reichen volkskundlichen Eigenheiten. Sein Leben ist gewürdigt in der Buchreihe "Große Naturforscher", Band 16.

 

Im 38, Stadtbezirk Aubing - Untermenzing

Pflüglstraße - vorgesehene awtliehe Erläuterung:
Alter Hausname in Untermenzing

Begründung:
Die älteste nachweisbare "Krämereigerichtigkeit" in Untermenzing hatte um 1715 Katharina Pfllegl(in). Der Ehemann war kurfürstlicher Überreiter, d.h. er hatte das gesamte Jagdgebiet zu überwachen,täglich zu "überreiten".

 

Im 41, Stadtbezirk Großhadern

Schröderstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Hugo Schröder, bayer. Postgeschichtsforscher, Stifter, geb. 8. Aug. 1866, Passau, gest. 18. Jan. 1992 ln München

Begründung:
Schröder war 2. Vorsitzender und Gründungsmitglied der Gesellschaft zur Erforschung der Postgeschichte in Bayern", Verfasser vieler postgeschichtlicher Artikel im "Bayerland" unf im  "Archiv für Postgeschichte in Bayern", Schröders "Bayernsammlung" zeigte die Entwicklung der Posttarife in unserem Land. Sie ist im Bayer. Verkehrsmuseum in Nürnberg ausgestellt. Schröder war auch bedeutender Förderer der philatel. Abteilung der Münchner Stadtbibliothek.

Huppstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Prof. Otto Hupp, Heraldiker» Schriftkünstler, Maler, geb. 21. Mal 1859 inDüsseldor,  gest. 31. Jan. 1949 in Schleißheim.

Begründung:
Prof. Hupp war ein ungewöhnlich vielseitiger Künstler. Er wohnte seit 1881 in Schleißheim und zelchnete u.a. auch vielbeachtete bayer. Dienstmarken und Wertstempel. Er war Mitbegründer der Künstlergesellschaft "Malkasten"; mit Rudolf von Seitz fertigte er die ersten Holzbrandarbeiten und gilt als Wiedererflader der "Lederschnitttechnik". Seine Werkliste zählt große Wand- und Deckengemälde auf, Werke aus der Metallschneide-, Gravier- und Ätzkunst, aus der Ex-Libris-Graphik uad Buchkunst. (Münchener Kalender 1885 -1934). Von seiner schriftstellerischen Tätigkeit sei erwähnt das 5-bändige Werk "Wappen und Siegel der deutsches Städte". Biographien über Hupp erschienen u.a. von H.W. Lange und im "Guttenberg-Jahrhuch 1990".

Zinckgrafstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Friedrich Heinrich Zinckgraf, Kunsthändler uad Experte, Stifter; geb. 30.10.1878 in Neustadt an der Hardt, gest. 7.6.1954 in Steckdorf bei München

Begründung:
Zinckgraf war Vorstand des Münchener Altertumsvereins und am Aufbau daa Landesverbandes bayer. Philatelistenvereine meßgebend beteiligt. Er legte durch eine größere Literaturspende den Grund zur philat. Abteilung der Münchener Stadtbibliothek. Zlnckgraf war Inhaber des Verdienstkreuzes der Bundesrepublik. In der Jugend-Philatelie wird alle 2 Jahre eine Zinckgraf-Medaille  verliehen.

Larischstraße - vorgesehene amtliche Erläuterung:
Anselm Larisch, berühmter Briefmarkenhändler; geb. 1844 in Neusiedel/OS. gest. 12,1.1392 in München

Begründung:
Larisch hatte als Briefmarkenhändler internationalen Ruf. Er verlegte die erste deutsche philat, Bibliographie (won Suppantschitsch), das erste Permanent-Brieftaschenalbum (Köppe) und das erste bahnbrechende Briefmarkenpreisverzeichnis, Larisch war einer der ersten Fachverleger durch die Briefmarkenzeitung« "Vereinigte Erdball-Merkur" 1884-97 und "Das Postwertzeichen" 1888-1892, Sein Sohn Gustav (er lebt noch) übergab 1934 des philat. Literaturnachlaß seinerEltern der Münchner Stadtbibliothek,

Luzernenweg - Luzerne auf umliegenden Feldern angebaut

Waldeslust - Bezeichnung nach der Lage der Straße am Wald.

 

Sämtliche Vorschläge sind in Beziehung zu mehreren Nachbastraßen ausgewählt

 

I.V.

Dr. Troll
rk. Stadtdirektor