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Alte Bücher

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München und seine Bauten

Stadterweiterung und Staffelbauordnung

Stadterweiterung

für Spiel und Sport sind dadurch in der gewünschten Größe selten erreichbar; die Stadt muß dann dafür in anderer Weise sorgen.

Während in der ersten Zeit die Entwürfe und Durcharbeitungen der Baulinienprojekte fast ausschließlich durch das Stadtbauamt besorgt wurden, begannen später auch Privatarchitekten sich daran zu beteiligen. Es geschah dies öfters, um die oben erwähnten Grünplätze einzufügen; zum Teil erfolgten auch Neubearbeitungen auf Veranlassung von Terraingesellschaften und Großgrundbesitzern.

So hat außer verschiedenen Projekten kleineren Umfanges Architekt O. Lasne ein großes Gebiet im Westen der Stadt, in sehr eingehender Weise und bis ins kleinste durchgedacht, bearbeitet; es wird ungefähr begrenzt von der Agnes Ber- nauerstraße, der Bahnlinie, der Forstenrieder- und der Fürstenriederstraße. Ferner hat Professor Martin Dülfer den südlichen Teil des Herzogpark-Gebietes, Professor G. von Seidl ein größeres Landhausgebiet südlich von Harlaching am Steilrand der Isar bearbeitet.

Die Prüfung und Begutachtung aller von privater Seite vorgelegter Projekte erfolgt durch das Stadtbauamt. Bei all diesen Bearbeitungen hat sich als Regel herausgestellt, die auch von der Aufsichtsbehörde bestätigt wird, daß die von den Grundbesitzern zu fordernden unentgeltlichen Abtretungen für Straßen und Grünflächen etwa ein Drittel ihres Besitzes betragen, eine Grenze, die allerdings ausnahmsweise auch überschritten werden kann.

Die im Städtebau eine große Rolle spielende Frage, ob große oder kleine Baublöcke vorzuziehen sind, kehrt auch in München zurzeit wieder.

Aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen die fast quadratischen großen Baublöcke der Ludwigvorstadt, welche Seitenlängen von 200—230 m haben. Das Innere dieser Blöcke bestand früher großenteils aus Gartenland, so daß sie in hygienischer wie schönheitlicher Beziehung eine erfreuliche Bebauungsform bildeten. Mit der Zeit sind diese Gärten großenteils verschwunden und dafür ausgedehnte Flügel- und Rückgebäude an die Stelle getreten.

Diese Bebauung mit Flügelbauten hat auch noch um die Wende des verflossenen Jahrhunderts vorgeherrscht, während von da an bei den Grundbesitzern vielfach der Wunsch auftritt, Rückgebäude tunlichst zu vermeiden und kleine Blöcke einzuführen. Dies hat natürlich wieder seine Grenzen an den wachsenden Straßenkosten.

Im allgemeinen sehen die ursprünglichen Stadterweiterungsprojekte ziemlich große Blockformen vor, die je nach

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