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Münchner Bücher - Was war wann in München - Hollweck Ludwig

München Bücher

Was war wann in München

Stadtgeschichte in Jahresporträts

Titel Was war wann in München
Untertitel Stadtgeschichte in Jahresporträts
Autor:in Hollweck Ludwig
Verlag Verlag Christiane Unverhau
Erscheinung 1982
Seiten 230
ISBN/B3Kat 3923395000
Kategorie Geschichte 
Suchbegriff Stadtgeschichte 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

Vorwort zur 1. Auflage

Seit der 800-Jahr-Feier Münchens 1958 schwillt der Strom der München-Bücher immer stärker an. Alljährlich erscheinen in den Buchhandlungen neue Werke, die, in vornehmer oder auch bescheidener Ausstattung, das Lied von der Weltstadt mit Herz sinken und München so sehr leuchten lassen, daß den Münchnern ihre Stadt immer fremder wird.

Eine kritische, nach den Quellen erarbeitete Geschichte Münchens fehlt aber immer noch. Die frühen Versuche von Joseph Burgholzer (1796), Felix Joseph Lipowsky (1814/15), Joseph Heinrich Wolf (1837) bis zu Michael Becker (1867) und Joseph Maria Mayer (1868) sind natürlich restlos überholt. Ferdinand Kroneggs „Illustrierte Geschichte der Stadt München", 1903 bei Franz Xaver Seitz erschienen, ist reichlich fehlerhaft und veraltert, für manche Arbeiten, mit Vorsicht und Überlegung benützt, noch brauchbar. Allerdings gehört dieses Werk zu den Seltenheiten des Münchner Antiquariatsbuchhandels und kostet immerhin soviel wie ein einfacher Herrenanzug. Der Kunsthistoriker Prof. Norbert Lieb hat 1952 in seinem „München"-Buch das „Lebensbild einer Stadtkultur" gegeben und vor allem die Kunstgeschichte Münchens vorgestellt. Die „Kleine Geschichte Münchens" von Ernst Wittner, zuerst für die Belegschaft der Zahnradfabrik Carl Hürth verfaßt, seit 1959 im Pflaum-Verlag, ist, dem Umfang entsprechend, nur eine Einführung in das historische Geschehen. Als Heimatkundebuch für Volksschulen gab Fritz Lutz 1962 im Verlag Oldenbourg den 3. Band seines Werkes „Mein München" heraus, der sich mit der Stadtgeschichte befaßt. Lutz hat mit den alten Schulbuchweisheiten gründlich aufgeräumt und die sagendurchwobene Verbrämung der Stadtgeschichte abgerissen. Der Versuch, die Geschichte Münchens in Romanform zu schildern, war zum Stadtjubiläum 1958 sicher ein berechtigtes Unternehmen. Leider stützte sich der Verfasser zu sehr auf die dichterische Freiheit und bot mehr Dichtung als Wahrheit.

Die bedeutsamsten Einführungen und Studien zur Stadtgeschichte Münchens hat Dr. Michael Schattenhofer, der Direktor des Münchner Stadtarchivs, vorgelegt. Für das Werk „München im Wandel der Jahrhunderte. Bilder aus der Sammlung Proebst", das 1957 im Bruckmann-Verlag erschien, schrieb er einen Streifzug durch Münchens Geschichte, bei dem er seine umfassenden Archivstudien verwerten konnte. Das Festbuch der Stadt zur 800-Jahr-Feier „Lebendiges München", von Dr. Rolf Flügel im Bruckmann-Verlag herausgegeben, konnte einen großen Leserkreis mit Schattenhofers Stadtgeschichtsforschungen vertraut machen. Zum Eucharistischen Weltkongreß 1960 brachte der Verlag Schnell & Steiner den Sammelband „Der Mönch im Wappen" heraus. Die zuständigen Gelehrten und Forscher berichten „aus Geschichte und Gegenwart des katholischen München". Schattenhofers umfangreicher Beitrag über „Die geistliche Stadt" ist ein Meisterwerk moderner Geschichtsschreibung, das gründliches Wissen und zahlreiche neue Forschungsergebnisse in einer Form aufbereitet und darlegt, die wissenschaftlichen Forderungen genügt und dem Laien verständlich ist. Es ist zu hoffen, daß Schattenhofer den Münchnern die seit langer Zeit erhoffte Stadtgeschichte schreiben wird.