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Münchner Bücher - Der Münchner Hofgarten - Buttlar Adrian von, Bierler Traudl

München Bücher

Der Münchner Hofgarten

Beiträge zur Spurensicherung

Titel Der Münchner Hofgarten
Untertitel Beiträge zur Spurensicherung
Autor:in Buttlar Adrian vonBierler Traudl
Verlag Süddeutscher Verlag
Buchart Broschiert
Erscheinung 1990
Seiten 199
ISBN/B3Kat 3766708775
Kategorie Geschichte 
Suchbegriff Hofgarten 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

Das vorliegende Buch behandelt Kunst und Geschichte des Hofgartens von Herzog Wilhelm IV. bis zum gegenwärtigen Planungsstand in einer Reihe von chronologisch und thematisch geordneten Aufsätzen. Sechzehn Autoren unterschiedlicher Fachdisziplinen untersuchen seine Entwicklung vom fürstlichen Lustgarten der Renaissance zum städtischen Bürgergarten des 20. Jahrhunderts sowie seine Einbindung in das städtebauliche Umfeld. Sie stellen nicht nur Bepflanzung, Baulichkeiten und künstlerische Ausstattung vor, sondern veranschaulichen auch den Wandel im Kontext veränderter Nutzungen und neuer sozialer Funktionen.

Die zusammenfassende Darstellung auf dem neuesten Stand kunst- und stadthistorischer Forschung belegt die Umsicht und das Verantwortungsbewußtsein, mit denen man das empfindliche Gleichgewicht des Ensembles trotz aller Veränderungen durch die Jahrhunderte zu bewahren suchte. Sie läßt aber auch die zunehmenden Fehlentscheidungen seit dem Bau des Armeemuseums bis zu den autogerechten Stadtplanungsideen der sechziger Jahre und zum jetzt drohenden Eingriff in aller.Deutlich-keit erkennen. Die »Spurensicherung« vor Ort und in den Archiven brachte eine Fülle neuer Fakten, Aspekte und dokumentarischer Materialien ans Tageslicht, die die aktuelle Diskussion bereichern und zu weiterer Forschung anregen.

Der Hofgarten - in einem halben Jahrtausend gewachsenes Herzstück Münchens - ist in Gefahr. Der seit 1984 anhaltende Protest gegen die Zerstörung dieses einzigartigen Denkmalensembles durch den drohenden Neubau der Bayerischen Staatskanzlei stützt sich nicht nur auf zahlreiche Stellungnahmen von Fachleuten und Gremien, sondern auch auf das Votum von ca. 50 000 Münchner Bürgerinnen und Bürgern. Dennoch wurde in der öffentlichen Diskussion deutlich, daß die historische Entwicklung und künstlerische Bedeutung des Münchner Hofgartens nicht hinreichend bekannt und erforscht sind. Die allzu späte »Wiederentdeckung« der Renaissancearkaden und der zögerliche Prozeß ihrer Unterschutzstellung sind dafür ebenso symptomatisch wie die Tatsache, daß in der Planungsphase der Staatskanzlei die absehbare Rückwirkung des gigantischen Verwaltungsneubaus auf den genius loci nicht berücksichtigt wurde.