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Münchner Bücher - Raitenhaslach - Edgar Krausen

München Bücher

Raitenhaslach

Titel Raitenhaslach
Autor:in Edgar Krausen
Verlag Katholisches Pfarramt Raistenhaslach
Buchart Broschüre
Erscheinung 1981
Seiten 15
ISBN/B3Kat 0000000102
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Kategorie Kirchenführer Bayern 
Suchbegriff Zisterzienser 
Ort Raitenhaslach 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

1. GESCHICHTLICHER OBERBLICK. Der Ort Raitenhaslach erscheint urkundlich erstmals 788 im Güterverzeichnis der Salzburger Kirche. Möglicherweise bestand um 906 hier bereits eine klösterliche Niederlassung. Raitenhaslach war eine eigene Pfarrei, als 1146 Zisterzienser aus Kloster Salmansweiler (Salem am Bodensee) von Erzbischof Konrad I. von Salzburg dorthin berufen wurden. Für ein Augustinerchorherrnstift, das der Erzbischof angeblich vorher in Raitenhaslach gegründet haben soll, lassen sich keine urkundlichen Belege erbringen. Die Zisterzienser, so benannt nach dem Mutterkloster Citeaux oder Cisterz in Burgund (gegründet 1098), kamen von Schützing a. Alz, wo drei Jahre zuvor Wolfer de Tegerwac (Wasentegernbach b. Dorfen) eine Ordensniederlassung ins Leben gerufen hatte. Die Verlegung von dort nach Raitenhaslach geschah im Rahmen der zielbewußten Klosterpolitik des Salzburger Erzbischofs. Die erstarkende Macht der Wittelsbacher ließ seit der Mitte des 13. Jh. den Salzburger Einfluß auf das Kloster immer mehr zurücktreten; Raitenhaslach wurde ein landständisches Kloster, dessen Abt nachmals Sitz und Stimme auf den Landtagen hatte. Die dem Orden eigene Exemtion (Unabhängigkeit von der bischöflichen Gewalt) wurde von den Äbten, die bereits 1397 das Recht zum Tragen der Inful erhielten, mit Nachdruck vertreten. Der Vaterabt von Salem oder in dessen Vertretung der Abt der niederbayerischen Zisterzienser Aldersbach kam gewöhnlich zur Visitation oder zum Vorsitz bei Abtwahlen nach Raitenhaslach und nicht der zuständige Salzburger Diözesan-bischof. Wohl zeigten sich im 15. und 16. Jh. auch im Konvent von Raitenhaslach Erschlaffungserschemungen, es kam indessen nie zu einem Aufhören des Opus Dei, des täglichen Chorgebets. Als Reformabt ist der vom Geistlichen Rat in München aus Kloster Gotteszell geholte Abt Matthias Stoß-berger (1590-1601) in die Geschichte eingegangen. Als im März 1803 das Kloster von der kurbayerischen Regierung aufgehoben wurde, zählte der Konvent 37 Mitglieder. Das Kloster betreute damals außer der Klosterpfarrei noch vier weitere Pfarreien sowie mehrere Exposituren in Bayern und Österreich. Ein Angehöriger des Konvents, P. Benedikt Holzinger, zählte zum Lehrkörper der Universität Landshut.