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Münchner Bücher - Münchner Straßenbummel - Spengler Karl

München Bücher

Münchner Straßenbummel

Titel Münchner Straßenbummel
Autor:in Spengler Karl
Verlag Bruckmann Verlag
Buchart Gebundene Ausgabe
Erscheinung 1960
Seiten 319
ISBN/B3Kat 3765417009
Kategorie Stadtgeschichten 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

Karl Spenglers große Liebe galt ein Leben lang seiner Heimatstadt München. Unermüdlich ist er ihren Straßen nachgegangen, hat ihre Paläste und schlichten Bürgerhäuser erforscht, sich auch hinter den Haustüren, in Höfen und versteckten Winkeln umgesehen und überall die Spuren vergangenen Lebens entdeckt. Wie kein anderer verstand er es, diese Vergangenheit so lebendig zu schildern, als sei sie erlebtes Leben und neueste Nachricht von großen und kleinen Schicksalen.

Karl Spengler hat in seinen Münchner Geschichten ein unvergängliches Erbe hinterlassen. Er wird uns noch lange ein zuverlässiger und liebenswerter Begleiter sein.

Karl Spengler hat sich nicht nur an Sonntagen aufgemacht, um die Straßen und Winkel der Stadt München zu durchstöbern. Er ist ihren Lebenslinien nachgegangen und hat aufgezeichnet, was sich auf ihnen und in den Häusern, die sie säumen, an Ungewöhnlichem, aber auch an Alltäglichem ereignet hat. Da sind die Liebesnöte des jungen Hans Sachs, die wir miterleben, oder die beschauliche Weile des »Caruso des Rokoko«, des Hofsängers Anton Raaff im Hause Löwengrube-Frauenplatz, die Sammelleidenschaft des verspäteten Minnesängers Jakob Pütrich von der Perusastraße, der so freimütig bekannte, daß er »mit stehlen, rauben, auch mit leihen, dazu geschenkt, geschrieben und auch gefunden« seinen Schatz von 164 Handschriften alter Minnesänger an sich gebracht hat. Neben Casanova schreiten wir, den charaktervollen Hans Mielich und Bayerns Meister Hans Krumpper an der Seite, in der Theatinerstraße, schauen dem briefschreibenden Orlando di Lasso am Platzl über die Schulter und sehen den Schwitker von Gundelfingen frechen Hauptes durch die Fürstenfelder Gasse stelzen, das Kainsmal des Mordes auf der Stirne. Wir hören die Clairons der kaiserlichen Garde beim Einzug Napoleons in die Residenz, die er nach dem Tag von Austerlitz als strahlender Brautwerber betritt, befreunden uns gerne mit der Lebenslust im biedermeierlichen Neuberghausen, wittern den Duft der Pomeranzen im Neudecker Garten der Spätgotik, steigen gar ein Klafter tief unter die Erde, wo im Lehel die alten Stadtbäche tusammenströmen und ihre alten Geschichten ausplaudern. Wir erleben die Verwandlung bäuerlicher