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Münchner Bücher - Der Andere Hofer - Oberhofer Andreas

München Bücher

Der Andere Hofer

Titel Der Andere Hofer
Autor:in Oberhofer Andreas
Verlag Wagner Verlag
Buchart Gebundene Ausgabe
Erscheinung 2009
Seiten 424
ISBN/B3Kat 3703004541
Kategorie Bayern 
Personen Hofer Andreas 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

Fast alles, was über das Leben des legendär gewordenen Sandwirts aus dem Passeiertal bekannt geworden ist, betrifft das Jahr 1809 und die Zeit bis zu seiner Erschießung am 20. Februar 1810. Es war eine Ausnahmesituation, in der sich der 42-jährige Andreas Hofer in dieser Zeitspanne - während des Tiroler Aufstands gegen die bayerische Regierung und in den Wochen danach - befand: als Leitfigur der „Rebellen", als Oberkommandant von Tirol und zuletzt als Gefangener und zum Tod verurteilter „Insurgentenführer".

Wer aber war der Andere Hofer (wie er auf Schriftstücken unterzeichnete) in den Jahrzehnten zuvor? Was geben die Quellen preis über den Buben aus dem Passeiertal, den Jugendlichen, den Wirt, Säumer und Händler, den Nachbarn, Ehemann und Vater? Dieses Buch geht vor allem den Spuren Hofers in seinem „früheren Leben" nach, als er noch nicht der allseits bekannte Anführer der Tiroler war: seiner Kindheit, dem frühen Tod der Mutter, den Schuljahren, den Lehr- und Wanderjahren in Welschtirol, wo er sich praktische Kenntnisse für das Gastgewerbe und auch die italienische Sprache aneignen konnte, dem beruflichen Werdegang, der familiären Stellung und dem sozialen Status im Dorf. Auf dieser Grundlage werden Hofers Wirken in der „Bayerischen Zeit" in Tirol 1806—1809 und seine zentrale Rolle während der Erhebung sowie die dramatischen letzten Wochen seines Lebens dargestellt. Abschließend wird das „Danach" thematisiert: Wie ging es nach dem Tod Andreas Hofers auf dem Sandhof weiter? Im Mittelpunkt steht nun die Sandwirtin Anna Ladurner, die für vier Töchter und einen Sohn zu sorgen hatte. Der Autor erörtert die anfangs äußerst schwierige wirtschaftliche und soziale Lage und zeichnet den weiteren Lebensweg der einzelnen Familienmitglieder nach.

Andreas Oberhofer bietet durch seinen Blick auf das „private" Leben des „Helden" und die umfassende Einbettung der Darstellung in die Lebensverhältnisse der Zeit eine ungewohnte Sichtweise auf die Geschichte eines Mannes, der erst in seinem letzten Lebensjahr in das Scheinwerferlicht der „großen Politik" geriet.