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Münchner Bücher - 800 Jahre München - Festverein München e.V.

München Bücher

800 Jahre München

Festwochen 14.6. - 31.8.1958

Titel 800 Jahre München
Untertitel Festwochen 14.6. - 31.8.1958
Autor:in Festverein München e.V.
Verlag-Details MünchenVerlag
Buchart Gebundene Ausgabe
Erscheinung 1958
Seiten 208
ISBN/B3Kat B001V9FS6K
Kategorie Stadtbeschreibung 
Suchbegriff Stadtgeburtstag 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

GELEITWORT

des Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland zur 800-Jahr-Feier der Stadt München

-Das Denken an München blieb für mich, ein langes Leben hindurch, von einer dankbaren Zärtlichkeit umspielt —jedes Jahr, das war sozusagen programmatisch angelegt, sollte die Stadt einmal besucht werden, und sei es nur für ein, zwei Tage. Ich glaube nicht, daß dieser Plan der Frühe späterhin statistisch ganz korrekt durchgeführt werden konnte. Aber in den Zeitläuften, die den vier Studiensemestern folgten, blieb er Gesetz.

Der Grund dafür ist nicht nur in den Schönheiten der Stadt und ihres weiteren Umlandes zu finden — er ist gewiß auch sehr individuell bestimmt. Diese Stadt wurde der Boden, auf dem die Ungewissen Lebensziele, die zwischen dem Künstlerischen, dem Wissenschaftlichen und dem Politischen schwankten, zu Festigungen und Entscheidungen reiften. Führung und Verführung boten sich in der blühenden Zeit nach der Jahrhundertwende reich genug an; zweimal in meinem Leben war ich auch vor die Frage gestellt, mein berufliches Sein in der geliebten Stadt anzusiedeln, und das ist in mancher Meditation überlegt worden, wiewohl der Entschluß, dem Ruf zu folgen, die Schicksalsbahn bestimmt haben würde. Doch indem ich, solches niederschreibend, in die Gefahr gerate, altes Träumen zu variieren, wird mir plötzlich deutlich, daß derlei gewiß nicht die rechte Art ist, neben den anderen solchem festlichen Werk ein paar präludierende Akkorde voranzustellen,- darum aber war ich gebeten worden. Man möge mir diese persönliche Art hingehen und sie als eine einfache Liebeserklärung gelten lassen. Die rechte Liebe soll man, meine ich, nicht erläutern oder gar mit Werturteilen kommentieren, wenn sie, wie hier, ein so unproblematischer Tatbestand ist. Sie nimmt, indem sie dankt, sie gibt, indem sie keinen Dank erwartet.