Stadtgeschichte München

PIAE MEMORIAE MONUMENTUM
MOTUS SACRUM TRIUM BELLORUM
FATO OPPRESSIS NON IN VANUM
MCMLIX

Ein Mahnmal treuen Gedenkens;
geweiht den Toten, die in drei Kriegen
das Todesgeschick auf sich nehmen mussten - nicht vergeblich.

1959

(Lateinischer Text und deutsche Version: Georg Pfligersdorffer, 1916-2005)

Die 1959 angebrachte Tafel ist ein historisches Dokument. Sie erinnert an die Angehörigen der Ludwig-Maximilians-Universität, die im deutsch-französischen Krieg 1870/71, im Ersten und im Zweiten Weltkrieg gefallen waren. Der Text belegt die Befangenheit in Deutungsmustern der Vergangenheit, nämlich die unterschiedslose Ineinssetzung dieser Kriege, die Sakralisierung von Soldatentod und Gedenken, die Verschiebung historischer Verantwortungen auf ein unabänderliches Verhängnis sowie die Sinngebung des Soldatentodes als nicht vergeblich. Ob die Kriegstoten auch als Mahnung vor Leid und Vernichtung gemeint sein können, bleibt offen.

Als Ort kritischer Reflexion hat die Universität sich entschieden, diese Tafel nicht zu entfernen, sondern als Zeitdokument zur Diskussion zu stellen.

Quelle: Infotafel vor Ort