Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Früchte des Friedens unter König Otto |
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Stadtbezirk | 3. Maxvorstadt |
Stadtbezirksteil | Königsplatz |
Straße | Königsplatz |
Objekt | | Propyläen |
Gruppierung | Propyläen |
Lage | Giebel |
Künstler:innen | Schwanthaler Ludwig von |
Rubrik | Bauwerk Denkmal Kunstwerk  |
Der östliche Giebel ist der Huldigung Griechenlands vor König Otto gewidmet. König Otto sitzt in antiker Gewandung, mit dem Diadem auf dem Haupte, auf dem neugegründeten griechischen Throne, in der Rechten den Herrscherstab haltend. Ihm nähert sich von rechts als Repräsentant des Kultus ein griechischer Priester mit christusähnlicher Bildung des Hauptes; weiterhin erscheint als Vertreter der Poesie und Tonkunst ein Jüngling im Charakter des Apollo, der begeistungsvoll in die Saiten schlägt; neben ihm sitzt der Vertreter der Wissenschaft, der das Haupt dem Dichter zurückwendet, als wolle er von ihm eine Anregung erlauschen; ihm nähern sich wissensdurstig ein Jüngling und Knabe mit Schrifttafeln und Griffeln, um Unterricht zu empfangen. Der eine Bachusherme aus dem Schutt hervorholende Arbeiter deutet auf die Ausgrabungen und die dadurch bewirkte Belebung des archäologischen Studiums; links davon sitzt der Geometer, der das herrenlose Land abgrenzt und an seine Eigentümer zurückgibt. Das Wiederaufblühen des Ackerbaues bezeugt der bekränzte Pflug in der Ecke des Giebels. Auf der anderen Seite sehen wir einen jungen Krieger, welcher huldigend dem Throne naht. Er wendet sich schutzbietend dem Vertreter des Handels zu, der sich auf ein Steuerruder stützt, während ein Landmann freudig Trauben emporhält und eine Garbe edlen Gedreides umschlingt. Weiterhin erblicken wir als Zeichen der weider erwachten Baukunst einen Baumeister und seinem jugentlichen Gehülfen an einem Neubau beschäftigt, während der Schiffsbauer ein fertiges Fahrzeug in das Wasser schiebt, auf dessn Wogen spielende Delphinen sich schaukeln.
Hans Reidelbach, Ludwig I. König von Bayern (1888)