Münchner Straßenverzeichnis



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Gustav Steinlein (1864–1929)   , als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Kaufingerstraße: Nach dem Chufringer Tor, einem Torturm, der einst diese Straße abschloß und um 1300 nach der Patrizierfamilie Kaufringer genannt wurde. *um 1300

Baureferat 1965

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Straßenname Kaufingerstraße
Benennung vor 1316 Erstnennung
Plz 80331
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Kreuzviertel
Lat/Lng 48.1377 - 11.57306   
Straßenlänge 0.269 km
1879 Fernberg  

Kaufingerstraße. Der Name "Kaufinger" ist aus "Kufringer" entstanden und gehörte einer alten Patrizierfamilie an, welche wahrscheinlich aus Chufringen, jetzt Kaufring, bei Landsberg herstammte. Ein Kufringer kommt zuerst 1239 als Mitglied des Stadtrathes zu München vor. Die Familie der  Kufringer war in der Gegend der Kaufingerstraße mit Haus und Hof ansässig.

1880 Adressbuch  
Eine der ältesten Straßen der Stadt, ehedem durch einen Thorthurm abgeschlossen, der 1300 nach einer Patrizierfamilie Kaufringer den Namen „Chufringer-Thor“ erhielt, wonach sich die Benennung der Straße, gleichwie der ihrer Verlängerung bildet. Die Chufringer, vielleicht aus Kaufering (Chufringen) bei Landsberg, ähnlich wie die Sendlinger, Freimanner, Auer, Memminger, Schongauer u. a. aus Sendling, Freimann, der Au, aus Memmingen und Schongau in der ersten Hälfte des 14. Jahhunderts in München vorkommen. Das Patriziergeschlecht der Chufringer (Kaufringer) besaß in der nach ihm benannten Straße neben dem Thore ein „Steinhaus“. Zum erstenmale erscheint 1217 urkundlich Friedrich der Kaufringer und schon 1239 begegnet man einen Konrad Chufringer asl Mitglied des Stadtrathes. Im 15.Jahrhundert starb das angesehene Geschlecht aus. Das „Steinhaus“ der Partizierfamilie Dichtl stand gleichfalls in dieser Straße. Der Thorthurm, im Hinblick auf das Thalburgthor ursprünglich „der obere“ genannt, hieß um 1460 der „öde Thurm“ und wurde neunzehn Jahre später wegen Baufälligkeit abgetragen, jedoch nur um 1481, mit Malerein und Spitzthürmchen nebst farbig glasierten Dachplatten geschmückt, als „schöner Thurm“ wieder zu erstehen, so wie er noch jetzt im Modell am Hause Nro. 21 der Kaufngerstraße. Wegen angeblicher Bauschäden trug man 1777 die Thürmchen ab, denen 1807 der Rest nachfolgte Die Bezeichnung am „schönen Thurm“ wurde noch längere Zeit nach dessen Demolierung gebraucht. An dieser Stelle erfuhr die Straße 1823 eine Erweiterung.
1894 Rambaldi  
325. Kaufingerstraße. Verbindet in nordwestlicher Richtung den Marienplatz mit der Neuhauserstraße Sie ist eine der ältesten Straßen der Stadt, ehedem durch einen Thorturm abgeschlossen, der 1300 nach einer Patrizierfamilie Kaufringer den Namen »Ehuf- ringer-Thor« erhielt, wonach sich dann auch die Benennung der Straße, gleichwie der ihrer Verlängerung bildete. Die Ehufringer, vielleicht aus Kaufering (Ehufringen) *) bei Landsberg, die ähnlich wie die Sentlinger, Freimanner, Auer, Memminger, Schongauer u. a. aus Sendling, Freimann, der Au, aus Memmingen und Schongau in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in München vorkommen. Das Patriziergeschlecht der Ehufringer (Kaufringer) besaß in der nach ihm benannten Straße neben dem Thore ein ,,Steinhaus«. Zum erstenmale erscheint 1217 urkundlich Friedrich der Kaufringer und schon 1239 begegnet man einem Konrad Ehnfringer als Mitglied des Stadtrates. Jm 15. Jahrhundert starb das angesehene Geschlecht aus. Das »Steinhaus« der Patrizierfamilie Dichtl stand gleichfalls in dieser Straße. Auch das angesehene Geschlecht der Freimänner hatte hier seine Behausung. Der Thorturm, im Hinblick aus das Thalburgthor ursprünglich »der obere« genannt, hieß um 1360 der »öde Turm« und wurde neunzehn Jahre später wegen Baufälligkeit abgetragen, jedoch nur, um 1381 mit Malereien und Spitztürmchen nebst farbig glasierten Dachplatten geschmückt, als »schöner Turm« **) wieder zu erstehen, so wie er noch jetzt im Modell am Hause Nr. 21 der Kaufingerstraße zu sehen ist. Wegen angeblicher Bauschäden trug man 1777 die Türmchen ab, denen 1807 der Rest nachfolgte. Die Bezeichnung ,,am schönen Turm« wurde noch längere Zeit nach dessen Demolierung gebraucht. Vor dem Thore führte die »Augustinerbrücke« über den alten Stadt- graben, rechts zur Freimännergasse, links zum Obern- oder Färber- graben ***). Derselbe ist längst gänzlich überwölbt. An dieser Stelle erfuhr die Straße 1823 und 24 durch Zurücksetzung der sie hier ver- engenden Häuser Nr. 18 an der Kaufingerstraße und Nr. 1 am Färber- graben eine Erweiterung. Das Haus Nr. 17 gehörte einst dem Kloster Ettal als ein Geschenk Kaiser Ludwig des Bayern Wenn gleich Lipowsky in feiner Urgeschichte von München II, 33 sagt: »Ich werde nicht irren, wenn ich behaupte, daß gleich nach Entstehung der Stadt die Küsner ihre ersten Wohnungen in jener Straße gehabt haben, welche vom Markte nach dem oberen Thor zuführt, woher dann auch der Name »Kusringer-Gasse« (von Küssen ringen, Küssen mit Ringen, Reifsen umgeben) stammen mag« und in einer Anmerkung beifügt: ,,Wem diese Meinung mißsällt, der mag sich an die gewöhn- liche halten, gemäß welcher diese Straße ihren Namen von der Fa- milie der Kaufringer trägt«, so möchte er sich schon deshalb im Irr- kum befunden haben, weil die Bezeichnung ,,Küfer« damals nur am Rheine und in Oesterreich üblich war und man für dieses Gewerbe in München die Bezeichnung ,,Schäffler oder Schaffler« hatte (s. Schäsflerstraße).
*) Mauer, Münchener Stadtbuch S. 39; Lipowsky, Urgeschichte l, 249. **) Fr. Trautmann, Alt- Münchener Wahrzeichen S. 199 ; Jahrbuch für Münchener Geschichte IV, S. 218; Regnet V. ***) Oberbayer. Archiv XlL S. 225.
1943 Adressbuch  
Ehedem durch einen Torturm abgeschlossen, der 1300 nach einer Patrizierfamilie Kaufringer den Namen Chufringertor erhielt, worauf die Bdnennung der Straße zurückzuführen ist.

Verbindet den Marienplatz mit der Neuhauser Straße.

1965 Baureferat  
Kaufingerstraße: Nach dem Chufringer Tor, einem Torturm, der einst diese Straße abschloß und um 1300 nach der Patrizierfamilie Kaufringer genannt wurde. *um 1300

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Kaufingerstraßevor 1316Erstnennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
KaufingerstraßeKaufingerstraße
Kaufingerstraße 2Bürgerhaus1770
Kaufingerstraße 5Archäologischer Befund
Kaufingerstraße 8Neubarockportal samt ÄdikulafensterNeubarock1889
Kaufingerstraße 10GeschäftshausLersch Georg, Hirsch Paul Jugendstil1904
Kaufingerstraße 11Singer-HausHeilmann und LittmannJugendstil1907
Kaufingerstraße 12Archäologischer Befund
Kaufingerstraße 14GeschäftshausStöhr Karl 1913
Kaufingerstraße 15Archäologischer Befund
Kaufingerstraße 24GeschäftshausWimmer Lorenz Neurenaissance1888
Kaufingerstraße 28Geschäftshaus Zum Schönen TurmHönig Eugen, Söldner Karl, Seidler JuliusHistorismus1914
StraßeNameArtJahrBild
KaufingerstraßeKaufingertor0Kaufingertor
KaufingerstraßeFußgängerzone1997Fußgängerzone
Kaufingerstraße 7Pesthaus0Pesthaus
Kaufingerstraße 15Ettaler Klosterhof0Ettaler Klosterhof
Kaufingerstraße 28Gedenktafel - Schöner Turm1983Gedenktafel - Schöner Turm
Kaufingerstraße 37Rechthaus0Rechthaus
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
Mann mit schwarzer Hose und weißem HemdKaufingerstraße 7PassageBalkenhol Stefan 1997
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Balkenhol Stefan  - Mann mit schwarzer Hose und weißem Hemd
Heilige BarbaraKaufingerstraße 23Hoene Max1954
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Hoene Max - Heilige Barbara
StraßeNameBerufvonbis
KaufingerstraßeWestenrieder Lorenz von
Kaufingerstraße 7Göschl HeinrichBildhauer
Kaufingerstraße 26Landauer Kurt
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