Stadtgeschichte München

1879 Fernberg  

Zweibrückenstraße. Der Name dieser Strße hat eine doppelte Bedeutung. Einmal führt die Straße zu der und über die aus zwei Theilen bestehende Isarbrücke, welche die Vorstadt Au und en Gsteig auf dem rechten Ufer mit der Stadt auf dem linken Ufer verbindet ( Ludwigsbrücke). ---- Dann erinnert uns der Name auch an die Pfalzgrafschaft Zweibrücken, welche jener wittelsbachischen Linie zugehörte, von der unser jetzt regierendes Königshaus abstammt. Bayerns erster König, Max Josef I., ist ein Enkel des 1735 verstorbenen Pfalzgrafen Christian III. von Zweibrücken. Nach dem Tode seines älteren Bruders Karl August, der seinem Onkel Christian IV. 1775 in der Pfalzgrafenwürde gefolgt war, wurde Max Josef 1795 selbst Pfalzgraf von Zweibrücken und vereinigte nach dem Tode des Kurfürsten Karl Theodor 1799 sämtliche Länder des Wittelsbach´schen Hauses in seiner Person.*) Im Frieden zu Preßburg den 26. Dezember 1805 erhielt er noch Franken und Schwaben und die Königswürde, welche nun auf seinem Urenkel Ludwig II. ruht, den Gott lange erhalten wolle! (S. Birkenfeld und Bischweilerstraße).

*) In den wirklichen Besitz der rheinpfälzischen Länder gelangte Max Josef jedoch erst 1816 nach dem Sturze Napoleons I., da von 1793 an bis dahin die Franzosen das linke Rheinufer in Besitz genommen hatten.

1880 Adressbuch  

Von den in ihrer Verlängerung über die Isar führenden beiden Brücken so genannt. Obwohl ein Theil der ehemals hölzernen Brücke am 5. Aug. 1633 plötzlich zusammenbrach, wurde sie über die zwei Flußarme doch erst 1759-65 aus Stein hergestellt. Bei Hochwasser stürzte die äußere der Brücken am 13. Sept. 1813 Abends ein, an deren Stelle sich die heutige „Ludwigsbrücke“ erhebt, zu der am 27. Mai 1823 der Grundstein gelegt und die am 3. Mai 1828 eröffnet  ward. – Das Thurmwirtshaus, welches bis circa 1820 „zum rothen Thurm“, auch „am Pegel“ genannt ward, erhält das Andenken an den einstigen Thorturm, der bei der Beschießung durch die Franzosen zwischen dem 1. und 10. Sept. 1796 solche Beschädigungen erlitt, daß er im nächsten Jahre abgetragen werden mußte. Ein Theil der jetzigen Straße zählte früher zum „Isarthorplatz“.

1965 Baureferat