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Hundskugel in München Altstadt-Lehel - Geschichte, Sehenswürdigkeiten & Infos
 

Münchner Straßenverzeichnis


Den Chirurgen lag in früheren Jahrhunderten die Verpflichtung ob, eigene Badstuben als „Ehehaftbäder“ zu halten, woher sie den Namen „Bäder“ bekamen. Unter jenen gab es in München vier „Armen-“ oder „Seelbäder“, die zum unentgeltlichen Gebrauche für die Unbemittelten bestimmt waren, nämlich: das „Frauenbad“ an der Ecke der Windenmachergasse, das „Kreuzbad“ an der Ecke der Finger- (Maffei-) und Kreuzgasse (Promenadeplatz), das „Spitalbad“ an der Roßschwemme (unfern des Schulhauses im Rosenthal) und das „Hundsfott“ bezeichnete man aber im Mittelalter keineswegs als Schimpfwort einen ehrlosen Menschen wir heutzutage, wo es im Volke sogar ein äußerst bitteres Sprichwort gibt: „Wer kein Geld hat, ist ein Hundsfott“, sondern lediglich einen Armen, daher dieses Armenbad das „Hundsfottbad“ hieß, und schon im Sal- und Grundbuche der Stadt von 1440 als „Hundsfottbad sammt Garten“ eingetragen ist. Allein in späterer Zeit verlor sich der ursprüngliche Begriff, das Volk verstand die Bedeutung des Namens nicht mehr, und so bildete sich endlich die erklärende Volkssage, es hätten einmal in alter Zeit Hunde eine Kugel spielend durch das Neuhauserthor herein und vor das Haus Nro. 2 des heutigen kleinen Platzes gewälzt.

„Bis diese neun Kegel umscheiben die Hund,
können wir heilen noch manche Stund.
Hundsfottbad armer Leut.“

Gegen Ausgang des vorigen Jahrhunderts, als das alte Freskobild verblichen ward, ließ der damalige Besitzer von dem Bekannten Hofbildhauer Roman Boos (s. Boosstraße) das gegenwärtig noch am Hause befindliche Holztelief anfertigen.

Adressbuch 1880

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Straßenname Hundskugel
Benennung Erstnennung - | 5.11.1903 Einbezug
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Hackenviertel
Lat/Lng 48.13626 - 11.56971   
1879 Fernberg  
HUNDSKUGEL. Im Mittelalter war mit dem Gewerbsbetriebe der Bader nicht allein Rasieren und Haarschneiden , sondern auch die Bereitung von Bädern verbunden. (s. Schrammerstraße). Eine Badestube war damals ein vielbesuchter Ort; auch auf dem Hause Nr.2 in der Hundskugel ruhte eine Badereigerechtsame. Um dies außen kenntlich zu machen, ließ einmal ein witziger Besitzer des Hauses ein Gemälde an demselben anbringen, welches H u n d e b e i m K e g e l s p i e l darstellte; darunter stand der Vers:

Bis diese neun Kegel umscheiben die Hund,
können wir heilen noch manche Stund.
Hundsfott*-Bad armer Leut.

Das Volk erzählte dazu eine Sage von Hunden, welche einmal eine Kugel durch die Stadt bis an dieses Haus gewälzt hätten. *“Hundsfott“ auch „Hundsfutt“ war früher eine allgemeingebräuchliche Bezeichnung für Personen niedersten Standes ohne den Beigeschmack einer Beschimpfung wie jetzt.
1880 Adressbuch  

Den Chirurgen lag in früheren Jahrhunderten die Verpflichtung ob, eigene Badstuben als „Ehehaftbäder“ zu halten, woher sie den Namen „Bäder“ bekamen. Unter jenen gab es in München vier „Armen-“ oder „Seelbäder“, die zum unentgeltlichen Gebrauche für die Unbemittelten bestimmt waren, nämlich: das „Frauenbad“ an der Ecke der Windenmachergasse, das „Kreuzbad“ an der Ecke der Finger- (Maffei-) und Kreuzgasse (Promenadeplatz), das „Spitalbad“ an der Roßschwemme (unfern des Schulhauses im Rosenthal) und das „Hundsfott“ bezeichnete man aber im Mittelalter keineswegs als Schimpfwort einen ehrlosen Menschen wir heutzutage, wo es im Volke sogar ein äußerst bitteres Sprichwort gibt: „Wer kein Geld hat, ist ein Hundsfott“, sondern lediglich einen Armen, daher dieses Armenbad das „Hundsfottbad“ hieß, und schon im Sal- und Grundbuche der Stadt von 1440 als „Hundsfottbad sammt Garten“ eingetragen ist. Allein in späterer Zeit verlor sich der ursprüngliche Begriff, das Volk verstand die Bedeutung des Namens nicht mehr, und so bildete sich endlich die erklärende Volkssage, es hätten einmal in alter Zeit Hunde eine Kugel spielend durch das Neuhauserthor herein und vor das Haus Nro. 2 des heutigen kleinen Platzes gewälzt.

„Bis diese neun Kegel umscheiben die Hund,
können wir heilen noch manche Stund.
Hundsfottbad armer Leut.“

Gegen Ausgang des vorigen Jahrhunderts, als das alte Freskobild verblichen ward, ließ der damalige Besitzer von dem Bekannten Hofbildhauer Roman Boos (s. Boosstraße) das gegenwärtig noch am Hause befindliche Holztelief anfertigen.

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
HundskugelErstnennung5.11.1903Einbezug
Hackenstraße1465Erstnennung
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