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Benennung von öffentlichen Verkehrsflächen

im Zentrum von Neuperlach nach zeitgenössischen Politikern

Datum02.05.1973SignaturDE-1992-STRA-40-73 
AbsenderBaurerferat-BauverwaltungEmpfängerStadtarchiv
ArtBriefStatusNamensfindung
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Da sich der Ältestenrat in seiner Sitzung vom 28.11.1968 dafür ausgesprochen hat, die Verkehrsflächen im neuen Stadtteil Perlach nach verdienten zeitgenössischen Politikern zu benennen, werden folgende Vorschläge unterbreitet::

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Straßenverzeichnis

NrNrStraßeSBDatumErklärungVerlaufBemerkung
0Heinrich-Lübke-Straße0
52
0
1973
Erstnennung

Heinrich Lübke, Dr.h.c., Vermessungs Ing., geb. 14.10.1894 in Enkhausen/Sauerland, gest. 6.4.1972 in Bonn, studierte Volkswirtschaft, Verwaltungs-, Boden- und Siedlungsrecht, Geodäsie und Kulturbautechnik. Auf seine Initiative erfolgte 1926 dr Zusammenschluß der Klein- und Mittelbauernverbände zur "Deutschen Bauernschaft", als deren Direktor er 1933 aus allen Ämtern entlassen wurde. Seit 1931 Mitglied des Preußischen Landtags als Zentrumsabgeordneter. Nach 1945 trat Lübke der CSU bei, übernahm 1847 das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nordrhein-Westfalen und wurde 1953 Bundesminister im gleichen Ressort. 1959 erstmalige Wahl zum Bundespräsidenten, 1964 Wiederwahl. Beide ASmtspeioden waren insbesondere gekennzeichnet durch sein Engagement für die Probleme der Dritten Welt.
0Schumacherring0
52
0
1973
Erstnennung

Dr. Kurt Schumacher, geb. 30.10.1895 in Kulm/Westpreussen, gest. 20.8.1952 in Bonn, Volkswirtschaftler und sozialdemokratischer Politiker, 1930 bis 1933 Mitglied des Reichstages. Seine entschiedene Gegenerschaft zum Nationalsozialismus hatte eine bis Kriegsende andauernde Haft in Konzentrationslagern zur Folge. Trotz seiner dadurch stark geschwächten Gesundheit, dier zur Amputation eies Beines führte, erwies sich Schuhmacher nach dem Zusammenbruch von 1945 ungebrochene Tatkraft, die ihn als Mitbegründer und ersten Vorsitzenden der SPD in Frontstellung gegen den Kommunismus geraten und zum profilierten Führer der Opposition im Bundestag werden ließ.
0Adenauerring0
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1973
Erstnennung

Konrad Adenauer, Dr. jur.h.c., geb. 5.1.1876 in Köln, gest. 19.4.1967 in Rhöndorf, war von 1917 bis 1933 Oberbürgermeister von Köln, 1920 bis 1933 Präsident des preußischen Staatsrates. Wegen politischer Unzuverlässigkeit 1933 Amtsenthebung als Oberbürgermeister durch die Nationalsozialisten. Als Mitbegründer der CDU des Rheinlandes und späterer Vorsitzender der Gesamtpartei wirtke er als Präsident des Parlamentarischen Rates 1948/49 maßgeblich an der Schaffung des Grundgesetzes und damit an der Errichtung der Bundesrepublik Deutschalnd mit. Am 15.9.1949 erstmalige Wahl zum Bundeskanzler, was er ununterbrochen bis zu seinem Rücktritt am 15.10.1963 blieb, daneben von 1951-55 Außenminister. - In der Außenpolitik setzte er sich vor allem für die gleichberechtigte Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die Völkergemeinschasft und für die deutsch-französische Verständigung als Grundlage für eine europäische Einigung in Partnerschaft mit den USA ein.
Marksteine dieser Entwicklung waren der Schumann-Plan, der Beitritt der Bundesrepublik zum Europarat, der Abschluß der Pariser Veträge von 1954, die die Bildung der Westeuropäischen Union, die Aufnahme des Bundesrepublik in die NATO und die Anerkennung der Souveränität zur Folge hatten, die Römischen Verträge von 1957 zur Schaffung der EWG und von EURATOM und der deutsch-französische Freundschaftvertrag von 1953.
0Jakob-Kaiser-Straße0
52
0
1973
Erstnennung

Jakob Kaiser, geb. 8.2.1888 in Hammelburg (Ufr.), gest. 7.5.1961 in Berlin. Der gelernte Buchdrucker wandte sich frühzeitig der Christlichen Gewerkschaftsbewegung zu, war bis 1933 Reichstagsabgeordeneter der Zentrumspartei und führte danach imm Verborgenen den Kampg gegen die NS-Diktaur. - 1945 widmete er sich dem Aufbau der CDU in der damaligen Ostzone, deren Vorsitzender er war, gehörte dem Berliner Stadtparlament an, war einer der Vertreter berlins im Parlamentarischen Rat und stellvertrendeder Vorsitzender der (West-) CDU. 1949-1957 Mitglied des Bundestages und zugleich Minister für Gesamtdeutsche Fragen.
0Lüdersstraße0
52
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1973
Erstnennung

Marie-Elisabeth Lüders, Dr.rer.pol., Dr.med.h.c. und Dr.jur.h.c., geb. 25.6.1878 und gest. 23.3.1966 in Berlin, gehörte zu den bedeutendsten Erscheinungen der im politischen Leben Deutschlands stehenden Frauen. Schon während des ersten Weltkrieges galt ihr besonderes Interesse sozialen Fragen (rechtliche Stellung der Frau, Reform des Rechts der Kinder und Jugendlichen). Von 1919-1932 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung bzw. des Deutschen Reichstags. - Nach dem Zweiten Weltkrieg von 1949-1951 Angeordnete der FDP im Berliner Abgeordnetenhaus, zugleich leitet sie die Abteilung Sozialwesen des Berliner Magistrats. Mitglied des Bundestages von 1953-1961.
Als Alterspräsidentin eröffnet sie 1953 den 2. Bundestag und wandte sich in eindrucksvoller Weise an alle Frauen der Welt, ihren Einfluß zur Erhaltung des Friedens geltend zu machen.
0Paul-Löbe-Straße0
52
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1973
Erstnennung

Paul Löbe, geb. 14.12.1875 in Liegnitz, gest. 3.8.1967 inn Bonn. Schriftsetzer und Journalist, 1919/20 Mitglied er Weimarer Nationalversammlung, dann bis 1933 Mitglied des Reichstags als SPD-Abgeordneter. Als Reichstagspräsident von 1920-1932 (mit Unterbrechnung 1924) zeigte er sich bei der damaligen schwierigen politischen Situation großes Geschick und übte sein Amt mit wahrhaft demokratischer Würde aus. Schon damals betrachtete er die deutsch-französische Aussöhnung als Voraussetzung für eine europäische Vereinigung.
Die Verwirklichung von Freiheit und sozialer Gerechtigkeit waren stets sein oberstes Anliegen und trotz Verfolgung und langjähriger KZ-Haft während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft hielt er an seiner aufrechten Gesinnung fest.
Seit 1945 wieder in der SPD tätig, gehörte er 1948/49 dem Parlamentarischen Rat und 1949 - 1953 dem Bundestag an, !954 wurder er Präsident des Kuratoriums Unteilbares Deutschland.
0Ollenhauerstraße0
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1964
Erstnennung

Erich Ollenhauer, geb. 27.3.1901 in Magdeburg, gest. 14.12.1963 in Bonn.
Als Sohn einer Arbeiterfamilie stie Ollenhauer frühzeitig zur Sozialistischen Arbeiterjugend und war von 1930-1933 deren Vorsitzender. 1933 verließ er Deutschland und emigrierte über Prag und Paris nach London, wo er dem Vorstand der SPD im Exil angehörte. -Nach seiner Rückkehr wurde er stellvertretender Vorsitzender dr SPD, 1949 Mitglied des Bundestages und stellvertretender Frationsvorsitzender. Nach dem Tod Schumachers wurde er 1952 Vorsitzender der SPD und Fraktionsvorsitzender im Bundestag. In seine Zeit als Parteivorsitzender fallen Beratung und Verabschiedung des Godesberger Programms (1959), das für die weitere Entwicklung der SPD entscheidende Bedeutung gewinnen sollte. 1963 Präsident der Sozialistischen Internatiionale.
0Fritz-Schäffer-Straße0
52
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1973
Erstnennung

Fritz Schäffer, geb. 12.5.1888 in München, gest. 29.3.1967 in Berchtesgaden, studierte Rechtswissenschaft. Seit 1916 im Bayerischen Staatsdienst, Landtagsabgeordneter der Bayerischen Volkspartei seit 1920 und seit 1931 als Staatsrat mit der Leitung des Bayerischen Finanzwesens betraut. - Während des "Dritten Reiches" in München als Rechtsanwalt tätig, wurde er 1945 Ministerpräsident Bayerns und Mitbegründer der CSU. 1949 - 1961 Mitglied des Bundestags, in den ersten beiden Kabinetten Adenauer Finanzminister, im dritten Kabinett Justizminister.
0Von-Knoeringen-Straße0
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1973
Erstnennung

Waldemar Freiherr von Knoeringen, geb. 6.10.1906 auf Gut Rechetsberg/Kreis Weilheim, gest. 2.7.1971 in Bernried/Stranberger See, war als SPD-Politiker vornehmlich auf dem Gebieten Kultur, Wissenschaft und Forschung tätig.
Von den nationalsozialisten "ausgebürgert" mußte er 1933 emigrieren und kehrte 1946 nach Bayern zurück. Als Mitglied der Verfassungsgebenden Landesversammlung wirkte er an der Schaffung der Bayerischen Verfassung mit, war seit 1946 Mitglied des Landtags, 1949-1951 auch Mitglied des Bundestags, 1946-1963 Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, 1947-1963 Landesvorsitzender der SPD und 1958-1962 auch stellvertretender Vorsitzender der Gesamtpartei. Seit 1948 Leiter der Georg-von-Vollmann-Akademie in Kochel am See. Durch seine Bemühungen um den Ausbau des Bildungswesens, besonders der Erwachsenenbildung erwarb sich von Knoeringen bleibende Verdienste.
0Theodor-Heuss-Platz0
52
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1973
Erstnennung

Theodor Heuß, geb. 31.3.1884 in Brackenheim/Württemberg, gest. 12.12.1963 in Stuttgart, studierte Kunstgeschichte und Staatswissenschaft, schloß sich früh dem Kreis um F. Naumann an, war publizistisch tätig, wurde 1920 Dozent an der Hochschule für Politik in Berlin, von 1924-1928 und von 1930-1933 gehörte er dem reichsrag an. - 1933 politisch ausgeschaltet, schlug er sich als Schriftsteller durch, zum Teil unter Decknamen.
- 1845/46 Kultusminister von Baden-Württemberg, 1947 Professor für neuere Geschichte an der TH Stuttgrt, hatte er als Mitglied des Parlamentarischen Rates entsprechenden Anteil an der Ausarbeitung des Grundgesetzes.
- Als Mitbegründer und Vorsitzender der FDP wurde er 1949 in den Bundstag und kurz darauf zum 1. Bundespräsidenten gewählt.
Heuß verlieh dem nenen Amt Würde und Ansehen und fand ANerkennung als Repräsentant der jungen paralmentarischen Demokratie und des geistigen Deutschlands.
0Hanns-Seidel-Platz0
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1973
Erstnennung

Hanns Seidl, Dr.jur., geb. 12.10.1901 in Schweinheim bei Aschaffenburg, gest. 5.8.1961 in München, studierte Germanistik, Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften , war Rechtsanwalt. - 1945-1947 Landrat in Aschaffenburg, Gründungsmitglied der CSU, seit 1946 Mitglied des Landtags, zweimal Wirtschaftsminister, von 1957 bis zu seinem aus Gesundheitsrücksichten erklärten Rücktritt 1960 Ministerpräsident. Seit 1955 Parteivorsitzender der CSU. Schon als Wirtschaftsminister wirkte er als Wegbereiter der Industriealisierung Bayerns. Er galt als Mann des Ausgleichs und genoß Achtung und Vertrauen in weiten Kreisen der Bevölkerung.
0Thomas-Dehler-Straße0
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1973
Erstnennung

Thomas Dehler, Dr.jur. Rechtsanwalt, geb. 14.12.1897 in Lichtenfels/Obr., gest. 21.7.1967 in Streitberg/Ofr. - Seit 1919 Vorstandsmitglied der deutschen Jungdemokraten und führend in der Deutschen Demokratischen Partei und später dr Deutschen Staatspartei tätig, Mitbegründer des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Während der Zeit des Nationalsozialismus Mitglied eines Widerstandkreises, Gefängnis und Zwangsarbeiterlagers.
- Nach 1945 Landrat von Bamberg, dann Generalstaatsanwalt und Oberlandesgerichtspräsident. Mitglied der bayerischen Verfassungsgebenden Versamlung, des Landtags und des Parlamentarischen Rates. Seit 1949 Mitglied des Bundestages, 1949-1953 Bundesminister der Justiz, 1953-1957 Vorsitzender der Bundestagsfraktion der FDP, seit 1960 Vizepräsident des Bundestags. 1946-1956 Landesvorsitzender der FDP in Bayern, 1954-1957 Bundesvorsitzender der FDP. - Aus tiefempfundener liberaler Grundhaltung war ihm nach dem Zusammenbruch 1945 die Schaffung einer lebenstüchtigen deutschen Demokratie oberste Aufgabe, außenpolitisch mahnte er zu einem Ausgleich mit dem Osten.
0Fritz-Erler-Straße0
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1973
Erstnennung

Frirt Erler, geb. 17.4.1913 in Berlin, gest. 22.2.1967 in Pforzheim. - Als Sohn einer Arbeiterfamilie trat er schon als 15-Jähriger der Sozialistischen Arbeiterjugend bei und wurde 1931 Mitglied der SPD. Nach dem Besuch der Oberschule war er bis 1938 Stadtinspektor in Berlin. Als führendes Mitglied einer sozialdemokratischen Widerstandsgruppe wurde er 1939 zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. -1949 wurde Erler für die SPD in den Bundestag gewählt, wo seine Sachkenntnisse in außen- und wehrpolitischen Fragen von anchhaltigen Einfluß war. Als Demokrat hochgeachtet, waren ihm soziale Gerechtigkeit und Völkervrständigung oberste Anliegen.