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SS-Unterkunft „Deutschland“, Straßenbenennung

Dort. Schreiben vom 6.7.1937

Datum30.07.1937SignaturDE-1992-STRA-40-61 
AbsenderEmpfänger
ArtBriefStatusNamensfindung
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München, den 30.7.37

Abteilung: V5/52 c

Betreff: SS-Unterkunft "Deutschland", Strassenbenennung 
Bezug : Dort.Schreiben vom 6.7.37
Anlagen: 6

An den
Oberbürgermeister der Hauptstadt der Bewegung
München. Rathaus, Ref.7.

Anliegend überreiche ich unter Bezug auf das Schreiben vom 6.7.37 die genauen Angaben über die gefallenen SS-Männer

Edmund Behnke
rnold Guse
Karl Vobis
Kurt v. d. Ahe 

Für die SS-Männer Heinr. Gutsche und Adolf Höh können die Unterlagen erst bis Anfang September beschafft werden.
Um nun keine Terminverzögerung eintreten zu lassen, schlage ich statt Gutsche und Höh die Namen der SS-Männer Hans Cyranka und Fritz Beubler vor, deren Geburts- u. sonstige Angaben beigegeben werden und bitte um baldige Entscheidung der Angelegenheit.

Heil Hitler

SS-Gruppenführer

 


Kurt von der Ahe

Geb: Datum: 19.12.1897  Geb: Ort:  …
Partei-Nr.  ….  Eintritt:
SS-Nr. …. Eintritt:
Beruf :

Schwer verletzt am 17. Febr. 1933 durch Kommunisten.
Tatort: Berlin-Charlottenburg, Schillerstr. 75.
Seinen Verletzungen erlegen am 19. 2. 1933 im Krankenhaus Westend.
Am 19. Dezember 1933 wurde eine Gedenktafel für Kurt v. d. Ahe enthüllt.
Am 18. Dezember 1934 verlieh der Führer dem Sturm 9 der 6.SS-Standarte die Berechntigung die Bezeichnung „SS-Sturm 9 Kurt von der Ahe“ zu führen.

Bericht über den Kord an dem SS-Sanitätstruppführer K.v.d. Ahe .

Am 17.Februar 1933, abends gegen 11 Uhr, kamen die SS-Männer von der Ahe und Petow vom Fürstenbrunner Weg, wo sie Sanitätsdienst gehabt hatten. Ecke Wall- (jetzt Maikowsky-)und Wilmersdorferstrasse wurden sie von 5 Kommunisten aufgelauert, die die beiden SS-Männer anpöbelten Als von der Ahe sich die Pöbelei verbat, stiessen die Kommunisten ein wahrscheinlich verabredetes Pfeifsignal aus, auf das hin aus Hausfluren und Nischen der Umgebung zahlreiche Kommunisten herbeigerannt kamen.

Die beiden SS-Männer, die erkannten, dass man ihnen hier eine Falle gestellt hatten, versuchten nun, ihr in der Schillerstrasse 73 gelegenes Trupplokal Koch zu erreichen. Die Kommune drängte hinterher.

Ecke Wilmersdorfer und Schillerstr. wurde von der Ahe von den Kommunisten überholt und erhielt von hinten einen Schlag über den Kopf.

Er lief trotzdem noch weiter, wurde aber kurz vor dem Lokal zu Boden geworfen, mit Schlagringen und Stahlruten bearbeitet und mit Füssen in das Gesicht getreten. Als er so zertreten am Boden lag, riss einer seiner Mörder seinen Kopf an den Haaren hoch, dann wurde aus allernächster Nähe ein Schuss auf ihn abgegeben, wie man einem verwundetem Tier den Fangschuss gibt. Der Einschuss war an der rechten Halsseite der Schusskanal verlief schräg nach unten. Die Kugel zerschmetterte den Rückenwirbel und verletzte das Rückenmark. Als die SA Trupps 30 und 130, durch Volksgenossen alarmiert an der Mordstelle erschien, war es zu einer Hilfe zu spät. Kurt v.d.Ahe wurde in das Westendkrankenhaus eingeliefert aber die Ärzte konnten Ihn nicht mehr retten. Infolge der Rückenmarkverletzung trat Lähmung ein. Am Sonntag den 19.2.33 vormittag 10 Uhr starb Kurt von der Ahe einen qualvollen Tod.

(Bericht von Erich Bröker, SS-Sturm 9/6)

 

Edmund Behnke

Geb.-Datum: 30.12.1906 in Bromberg
Partei-Nr.:  … Eintritt: 19.Mai 1926
H-Nr.: 1205 Eintritt: 14.Juni 1928
Beruf: Handlungsgehilfe.

Schwer verletzt in der Schlacht in den Pharus-Sälen in Berlin am 11. 2. 1927.
Neuerliche Verletzungen bei der Saalschlacht in der Schloßbrauerei in Schöneberg im Herbst 1927.
Am 16. März 1930 ist Edmund Behnke nach monatelangem Krankenlager seinen Verletzungen erlegen.
Der Führer verlieh am 17. März 1930 dem W-Sturm 6 Berlin den Namen, SS-Sturm 6 Edmund Behnke.
Aus diesem Sturm hat sich die gesamte Berliner SS entwickelt.
Heute trägt der SS-Sturm 8/75. SS-Standarte den Namen Edmund Behnke.

Lebenslauf von Edmund Behnke:

Als 16jähriger stand Edmund Behnke bereits im Jahre 1922 im Freikorps Roßbach, dann schloss er sich dem Wehrwolf an.
Als die NSDAP neu gegründet wurde, trat er in ihre Reihen.
Als SA-Mann erfüllte er treu seine Pflicht. Am 11. Februar 1927 findet ln Berlin die erste große Versammlung der NSDAP in den Pharus-Sälen am Wedding statt. Unter den 6 schwerverletzten SA und SS-Männern befindet sich Edmund Behnke.
Beim Kampf auf dem Bahnhof Lichterfelde-Ost, bei zahlreichen Mutproben, - immer ist Edmund Behnke dabei.
Im Herbst 1927 wird er nach einer Versammlung in der Schloßbrauerei in Schöneberg wiederum schwer verletzt.
In München wird er zur SS versetzt. Am 3. Märkertag in Berlin, am 30. September 1928, nimmt er wieder teil. Doch wenige Tage darauf klappt er zusammen. Eine Schädeloperation mißlingt. Doch sein sehnsüchtiger Wunsch, am 1. August 1929 am Reichsparteitag in Nürnberg teilzunehmen, wurde ihriParzilicher Hilfe erfüllt. Nur noch einmal den Führer sehen! Tief bewegt drückte der Führer ihm die Hand.
Als Totkranker kehrt er nach Berlin zurück. Seinen 23. Geburtstag begeht er bei völliger Erblindung und Lähmung der rechten Körperseite. Ein persönliches Schreiben des Führers macht ihn froh und glücklich. Am 16. März 1930 wurde Edmund Behnke von seinem Leiden erlöst.

(Aus der Chronik der 75« SS-Standarte).

 

Hans Cyranka

geboren: 10, 10. 1910 in Hamburg.
Partei-Nr.: 345 397 Eintritt: ......
SS-Nr. : 11 354 Eintritt: 20.8.1931
Beruf: Schneider.

Am 31.Oktober 1932 von Reichsbannerleuten angeschossen (Unterleib).
Am 5. November 1932 seinen im Krankenhaus erlegen.
Namensverleihung an den Sturm 5/1/28, dann übertragen auf dem Sturm 1/III/28.
Heute führt der Sturm 9/28.SS-Standarte den Namen "Sturm 9 Hans Cyranka".

Kurze Schilderung der Mordtat:

Der SS-Mann Hans Cyranka war in der Umgebung seiner Wohnung bekannt und gefürchtet und oft bedroht; er stand am 51. Oktober gegen 21 Uhr vor der Tür des SA-Lokals Besenbiel in St. Georg. Auf der gegenüberliegenden Seite der Strassens zog ein Trupp von etwa 20 Reichsbannerleuten vorbei. Aus den Reihen dieses Trupps wurde plötzlich geschossen. Cyranka brach mit durchschossenem Unterleib zusammen und konnte sich noch mühsam in das Sturmlokal zurückziehen. Von dort aus wurde er sofort in das Krankenhaus gebracht. Trotz viermaliger Operation ist er am(4.} 5. November 1932 seinen Verletzungen erlegen.

 

Fritz Beubler

geboren; 14.10.1911 in Merxleben
Partei-Hr.: ....... Eintritt: .........
SS-Br.: 21 066 Eintritt: 1. 2. 1932
Beruf: Zimmermann
Am 51. Januar 1931/ von Kommunisten schwer verletzt.
Am 4. Februar 1931 seinen Verletzungen erlegen.
Namensverleihung an den Sturm 2/1/14»
Heute trägt der SS-Sturm 12/67.SS-Standarte den Namen: "Sturm 12 Fritz Beubler*.

 

Arnold Guse

geboren; 14. 6. 1911 in Wesermünde a.W.
Partei-Nr. 387355 Eintritt;
SS-Nr.: 12316 Eintritt; 9.9.31.
Beruf ; Arbeiter.

Am 19. Januar 1932 von Kommunisten ersohossen, als Sanitätsmann des Sturmes 3/1/25. SS-Standarte in Essen.
Am 25. Januar 1932 verlieh der Führer dem Sturm 3/1/25 die Berechtigung den Namen "Arnold Guse* zu führen.
Heute führt der Sturm 4/25 den Namen.

 

Karl Vobis

geboren: 16. Januar 1899 in Düsseldorf
Partel-Kr.: 155 820 Eintritt:

Am 3. September 1931 von Kommunisten in Düsseldorf erstochen.
Am 31. Oktober 1931 verlieh der Führer dem Sturm 1/1/20 die Berechtigung den Namen 1. SS-Sturm Vobis zu führen.
Heute führt der SS-Sturm 1 der 201 SS-Standarte den Namen.

 


Akteninhalt


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 DatumTitelSignaturid
30.06.1937 Strassenbenennungen und Hausnummerierung
Der Reichsführer der Schutzstaffeln der NSDAP | Oberbürgermeister
DE-1992-STRA-40-61 (139)139
06.07.1937 Straßenbenennungen und Hausnummerierung
Zum Schreiben vom 30.6.1937 Abt. V5/l/52c.
Referat VII | Reichsführer SS
DE-1992-STRA-40-61 (239)239
30.07.1937 SS-Unterkunft „Deutschland“, Straßenbenennung
Dort. Schreiben vom 6.7.1937
DE-1992-STRA-40-61 (240)240